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Druckplatten und was sie leisten können

Dieser Artikel basiert auf dem Bericht von Klaus-Peter Nicolay in Druckmarkt Schweiz, einem seit 2001 unabhängigen Magazin Graphic Arts Industrie.

Unter den zahlreichen Druckverfahren hat sich der Offsetdruck heute weitgehend durchgesetzt. Gerade bei regelmäßigen Druck-Erzeugnissen, die eine hohe Auflage für sich beanspruchen, kommt man um Offsetdruck kaum herum. Zeitungen und Zeitschriften werden in großen Mengen jeden Tag aufs Neue zu Hunderttausenden gedruckt. Auch bei Verpackungen wird auf den Offsetdruck gesetzt – es soll ja schließlich wie am Fließband funktionieren. Selbst für einen Akzidenzdruck, bei dem zum Beispiel Flyer oder Broschüren in kleineren Auflagen erzeugt werden, wird immer häufiger auf den Offsetdruck gesetzt. In diesem Beitrag soll geklärt werden, welche technischen Möglichkeiten CtP-Druckplatten heute aufweisen und für welchen Druck sich welche Platte eignet.

Man nehme Licht, eine Platte und etwas Farbe

Falls nicht jedem Leser klar ist, wie das Offsetdruckverfahren überhaupt funktioniert, fassen wir in diesem Absatz den Ablauf einmal kurz zusammen. Wie zu Gutenbergs Zeiten werden Druckplatten benötigt, die mit verschiedenen Techniken belichtet werden (man spricht auch von „Bebildern“). Doch dazu später mehr.
Für jede nötige Farbe – als da wären Cyan, Magenta und Gelb, sowie Schwarz für die Tiefe – wird eine eigene Druckplatte erstellt. In einer Offsetdruckanlage kommen nun vier Druckwerke hintereinander und tragen jeweils ihre Farbe auf. Die Druckplatten werden dazu auf eine Rolle gespannt, welche zum einen mit Wasser befeuchtet und zum anderen mit Farbe versehen wird. Das Wasser haftet an jenen Stellen, die anschließend nicht bedruckt werden sollen, und sorgt dafür, dass hier keine Farbe haftet. Die von Wasser unberührten Stellen tragen nun die Farbe und geben diese erst auf eine gummierte Rolle und schließlich auf das zu bedruckende Papier ab.

Wie das Bild nun auf die Druckplatte kommt

Bevor wir uns den Druckplatten selbst widmen, wollen wir noch kurz erläutern, wie Bild und/oder Text auf die jeweilige Platte kommen. Wichtig für die Belichtung ist ein Laser, der punktgenau belichtet. Die zu belichtende Platte kommt entweder auf einen Außentrommelbelichter oder in einen Innentrommelbelichter. Über Spiegel wird der Laser umgeleitet und durch eine Linse seitenverkehrt von außen bzw. von innen auf die Trommel geleitet. Dabei fährt er horizontal die Trommel ab. Soll nun ein Punkt oder Bereich belichtet werden, ist der Laser an und wenn nicht, dann ist er aus. Gesteuert wird dies heute natürlich direkt mit dem PC in einem Rasterverfahren. Daher auch der Name der CtP-Druckplatten: Computer-to-Plate
Auch beim Licht des Lasers selbst gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Häufig handelt es sich um Licht aus dem sichtbaren Bereich. Vorwiegend werden hier Rotlichtdioden im Spektralbereich von 650 bis 680 nm und Violettdioden im Bereich von 405 bis 410 nm genutzt. Dabei muss jedoch auf eine Verarbeitung in komplementärem Licht geachtet werden.

CtP-Druckplatten und was sie leisten können.

Kommen wir nun zu den Druckplatten selbst. Auch hier gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Wird mit Violettdioden belichtet, kommen Silberhalogenid- oder Fotopolymerplatten zum Einsatz. Beide Arten haben sich jenen Belichtungen bewährt, die mit sichtbarem Licht zwischen 405 nm und 680 nm arbeiten. Die Silberhalogenidplatten bieten beispielsweise eine sehr hohe Auflösung und schaffen Auflagen bis zu 350.000 Stück. Ein Einbrennen zur Steigerung der Auflagenhöhe ist jedoch nicht möglich. „Silberhalogenid-Emulsionen besitzen zwar ein hohes, quasi fotografisches Auflösungsvermögen, doch sind sie den mechanischen und physikalisch-chemischen Beanspruchungen unter bestimmten Bedingungen im Offsetdruckprozess nicht in dem Maße gewachsen, wie moderne Fotopolymerschichten“, heißt es im Bericht von Klaus-Peter Nicolay. Von der gegenüber Fotopolymerplatten geringeren Auflagenstärke – diese Platten erreichen Auflagen von 200.000 und mit Einbrennen sogar bis zu einer Million – einmal abgesehen, reagiert das Silber in den Silberhalogenidplatten auch leicht mit den Feuchtigkeitsmitteln im Farbwerk. Das wiederum führt schnell zu Verunreinigungen und ungewünschten Qualitätseinbußen.

Welche CtP-Druckplatten gibt es heute noch?

Übrigens nutzen Silberhalogenidplatten eine sogenannte positive Arbeitsweise. Das bedeutet, dass die nicht zu druckenden Partien auf der Druckplatte belichtet werden, während die Fotopolymerplatten der negativen Arbeitsweise folgen, also eine Belichtung der zu druckenden Bildteile erfolgt. Interessant sind die heute immer stärker verbreiteten Thermaldruckplatten, die je nach Typ der negativen oder der positiven Arbeitsweise unterliegen. Ihr angenehmster Vorteil besteht aber wahrscheinlich in der Belichtung selbst. „So können Thermalplatten unter Tageslichtbedingungen verarbeitet werden,“ heißt es ebenfalls im angesprochenen Bericht, „weil diese Platten erst ab einer bestimmten Wellenlänge belichten (besser: bebildern), dafür aber eine relativ lange Bebilderungszeit benötigen.“ Der Clou des Ganzen liegt im Laser, denn hier kommt Infrarotlicht zum Einsatz, welches außerhalb des sichtbaren Lichts bei 830 nm liegt. Hierfür ist allerdings ein hoher Einsatz von Energie nötig, welcher entweder durch die anschließende Erwärmung der gesamten Druckplatte (bei der negativen Arbeitsweise) oder durch den IR-Laser selbst (bei der positiven Arbeitsweise) für eine stärkere Vernetzung der Polymere sorgt. Daher auch der Name – Thermaldruckplatte. Durch das Einbrennen der fertig belichteten und entwickelten – also nach der Entfernung der nicht vernetzten Polymere – Platte ist diese auch für sehr hohe Auflagen zu gebrauchen. Hier sprechen wir von bis zu einer Million Drucke und darüber hinaus. Kein Wunder also, dass Thermaldruckplatten bevorzugt im Zeitungswesen eingesetzt werden.

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